Newsletter 02/2007

Hier ist was los!

Noch gut können wir uns an den feinen Saharastaub unseres letzten wüstentrips erinnern, als auch an die scheinbar endlos langen Strassen die plötzlich in enge Serpentinen bergauf mutieren können um mit mal hinter der Bergkuppe zu verschwinden. Die Wüste hat uns wieder ausgespuckt samt auto, hund, kind und kegel und nun, sozusagen vom Wüstensand in die traufe, absoluter Szenenwechsel:

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Stell dir vor du stehst mit deinem Windsurfkram, 4.4er segel, knietief in der Brandung Sidi Kaoukis, der wind zieht und zerrt ohne unterlass am segel, die Ohren sind erfüllt von dem Getöse der brechenden wellen, der Sand fegt über den strand, hinter dir am strand hängen zwei Franzosen verzweifelt an einem durchgedrehten kite und fliegen durch die luft, du schaust vor dir aufs meer hinaus und siehst nur 10 meter von dir entfernt eine weiße wasserwand: masthohe wellen die brutal auf der ganzen länge auf den sand brechen und dabei den strand erzittern lassen. Eine Line weiter sind die wellen bereits über masthoch und verzweifelt suchst du nach einer klitzekleinen lücke zum rauskommen und draußen am horizont weit vorm cap türmen sich wellenberge auf, immer höher und höher türmen sie sich, bis sie zu kleinen inseln anwachsen um ihren namen "die größte welle nordafrikas" gerecht zu werden um dann in zeitlupentempo zusammenzubrechen und sich als weißer gischtberg auf die felsen zu ergießen, währenddessen reisst ständig die strömung das board mit sich und du wirst ungefragt hinterhergezogen. Was für ein swell!

Ja, Wir sind aus der Wüste zurück und frönen mit unseren Freunden in Sidi Kaouki seit geraumer zeit dem wellenreiten und kiten. Nachdem in Imessoune sich um die 60 Surfer am wellenspot tummelten, hielten wir es für angebracht endlich wieder unserem lieblingsspot einen besuch abzustatten und wir wurden nicht enttäuscht: Bis heute hatten wir durchgehend kopfhohe wellen und nachmittags um die 12 knoten. Allerdings sind für morgen 4 1/2 meter hohe wellen angesagt....

Alles ist stets im wandel und hier hat sich wieder eine menge getan, also hier die Marokko-news:

In Essaouira entsteht neben dem ocean vagabund eine zweite Mistralstation. Die Fanatic-Station mußte dichtmachen, der nördliche Strand ist jetzt nur noch für Badegäste vorgesehen und die surfer haben ihr revier in der südlichen bucht, wo die größeren wellen laufen.

Die Surfstation von Felix in Sidi Kaouki entwickelt sich auch weiter und hat einen neuen Anstrich erhalten! Ein Münchner Künstler hat seine Kreativität an der Fassade ausgelassen.

Jeder, der mal mit der Idee gespielt hat ein grundstück oder eine wohnung in oder um essaouira zu kaufen muß tief in die tasche greifen: innerhalb von 2 Jahren haben sich die Grundstückspreise in Essaouira verzehnfacht!!! Ein normales 70 m² Appartement kostet mal locker 100.000 Euro.. Ist echt kein scherz.

In Diabat, Essaouiras Nachbarort am Kitespot soll eine 52-Loch Golfanlage mit drei Hotels entstehen, mit allem zipp und zapp - dort wo früher Jimi Hendrix in einer schäbigen hütte gehaust, der freien liebe gefrönt und musik gemacht hat werden bald die elektrowägelchen durch die gegend surren. Ein Land im Wandel.

Und wir haben dem "Indo-Board" gefrönt! Eine supergeniale erfindung für flautentage: man braucht kein wind und keine welle und kann doch auf einem board stehen: das indobaord besteht aus einem holzboard und einer gummirolle. Mit dem board balanciert man auf dieser gummirolle und kann somit gleichgewicht auf dem board, als auch verschiedene moves ausprobieren und trainieren. Es gibt die boards als longboard, shortboard, skateboard und snwoboard. Mit dem skateboard übt man easy sprünge, turns etc. und mit dem longboard z.b den noseride. Es trainiert die muskeln, verbessert die haltung, vertreibt die zeit und macht irrsinnigen spaß! Anbei ist ein Foto, wer mehr erfahren will sollte mal bei www.indobaord.com reinschauen und kann sich bei Interesse an uns wenden.

Eine traurige Nachricht für alle Sidi Kaouki-Liebhaber: der camping international atlantic parc ist geschlossen! Ein associtation bestehend aus zwei Franzosen und einem Marokkaner haben den Platz gekauft und das ganze Gelände wird nun umgebaut. Neue sanitäre Anlagen entstehen, der Boden wird eingeebnet und eine fette Mauer drumherumgezogen. Zukünftig wird es hier kein Wildcamp-ambiente mit vorbeiziehenden Kamelen neben dem Frühstückstisch mehr geben. Aber unser guter, alter Freund Omar vom Camping bemüht sich ein anderes Terrain zu finden und vielleicht gibt es nächstes Jahr bereits ein noch schöneres Gelände?

Unsere marokkanische Handynummer hat sich geändert! Sie lautet nun: +212 (0) 14 39 15 56

 

Übrigens war unsere Kamelwanderung ein voller Erfolg. Was gibt es denn auch schöneres als neue, einsame surfspots entdecken, am Strand in Zelten übernachten und beim Lagerfeuer dem Wellenrauschen zuhören? Noch mehr Fotos wird es demnächst auf unsere site geben, wenns hier mal mit dem hochladen klappt.

Aber erstmal tingeln wir gen Westsahara nach Dakhla runter und gucken ob die Dakhlatten noch alle Bretter am Zaun haben...

Bis dahin, bslama und assalam aleikum!

Euer wavetripteam